Grabungsbild

Arbeitsgemeinschaft Sepulkralkultur der Neuzeit (ar.se.n.)

Was wir machen

Zur Erforschung kulturhistorischer Erscheinungsformen, die mit Sterben, Tod, Bestattung, Totengedenken, aber auch damit verbundenen Emotionen wie Trauer und Trost in der Frühen Neuzeit zusammenhängen, haben wir im Jahre 2009 die Arbeitsgemeinschaft Sepulkralkultur der Neuzeit (ar.se.n.) gegründet.

ar.se.n. ist eine Plattform für den interdisziplinären Austausch über Fragen der Sepulkralkultur und tritt im Rahmen von Projekten wie Ausstellungen, Tagungen und Publikationen öffentlich in Erscheinung.

Bedingt durch die Zusammensetzung unserer Arbeitsgemeinschaft (Anthropologie, Archäologie, Geschichte, Kunstgeschichte, Europäische Ethnologie, Theologie) stehen zunächst Einzelaspekte, wie der frühneuzeitliche Versorgungszustand der Menschen und die damit einhergehende Mortalität, die Entwicklung der Gruftbeisetzungen oder der Totenkronenbrauch, aber auch das Wiederaufleben der Beigabenpraxis, Sonderbestattungen, Sonderfriedhöfe (z.B. Hospital- und Armenfriedhöfe) im Vordergrund.

Die sterblichen Überreste des Menschen werden durch die Anthropologie untersucht und befundet.
Die Archäologie birgt historische Bestattungen und deren Inventare und erfasst die Befunde und Objekte.
Die Europäische Ethnologie oder Volkskunde beschäftigt sich mit den Spezifika des Totenbrauchtums und mit den Sachzeugnissen der Totenkultur, die zugleich auch Gegenstand der kunsthistorischen Forschung sind. Dazu gehören u. a. Grabbeigaben und Memorabilia wie Grabdenkmäler und Epitaphien.
Die umfassende, kulturgeschichtliche Dechiffrierung von Sepulkralobjekten und -befunden erfordert darüber hinaus die Bezugnahme auf historische, vor allem schriftliche, aber auch bildliche Quellen. Sie ist nur mit dem Wissen um die zugehörigen theologischen Hintergründe möglich.
In der Praxis treten naturwissenschaftliche Studien und restauratorische Untersuchungen hinzu.

Unser Ziel ist die Erarbeitung einer interdisziplinären "Geschichte des Todes". Zeitlich beschränken wir uns auf die Frühe Neuzeit, also den Zeitabschnitt von 1500 bis 1800, regional zunächst auf Berlin und Brandenburg.

Die Website bietet die Möglichkeit zum Informationsaustausch und berichtet über aktuelle und abgeschlossene Projekte.

Überblick über Grabung am Alten Dom (Ausschnitt), Foto: Michael Malliaris